Wie funktioniert die Karmadise?

Mein Mann ist der Erdenker und das Herzstück der Karmadise-App und wir haben neulich über den Cleanup day gesprochen. "Schreib doch mal was dazu in den Blog", sagte er. Na gut, dann also ein paar Gedanken dazu von mir:
Keine Frage, bei einer Müllsammelaktion machen wir mit. Ist ja nicht das erste Mal und auf unseren Wanderungen und Spaziergängen ist es uns zur Gewohnheit geworden, Greifer und Mülltüten dabei zu haben. Mal kommen wir in Gegenden, da liegt sehr wenig Zivilisationsmüll in der Natur, dann wieder reichen vier große Beutel bei Weitem nicht aus. Da findet man Plastikverpackungen von Süßigkeiten, Softdrinks und Taschentüchern, Glasflaschen, Schnuller, Spielzeugreste, Teerpappe, Gummireifen, Kronkorken, Windeln, gefüllte Kotbeutel, Stiftkappen und vieles mehr.
Oft schon wurden wir angesprochen und haben sehr viel positives Feedback bekommen. "Was macht ihr denn da?", "Ach, das ist ja eine gute Idee", "Wo bekommt man denn solche Greifer her?" oder "Das werde ich beim nächsten Spaziergang auch machen". Mit diesem Nachahmer-Effekt, so unsere Hoffnung, bringen wir auch einen kleinen Stein ins Rollen.
Andererseits...: Schade eigentlich, dass es einen World Cleanup Day überhaupt geben muss; sollte es doch eigentlich selbstverständlich sein, dass jeder seinen Müll nicht einfach in der Natur oder auf Gehwegen entsorgt, sondern wieder mitnimmt und in geeignete Behälter wirft (und im Idealfall natürlich durch Mülltrennung und Recycling wieder dem Kreislauf zuführt).
Es scheint eben nicht in jeder Familie gang und gäbe zu sein, seinen Kindern beizubringen, wie man Müll trennt, dass man seine Abfälle, sei es das Bonbonpapier oder eine Zigarettenkippe nicht einfach fallen lässt oder ins Gebüsch wirft, sondern bis zur nächsten Mülltonne mitnimmt. Wie oft habe ich in dieser Hinsicht achtloses Verhalten von Erwachsenen gesehen, die ja eigentlich Vorbild sein sollten oder Kinder, deren Eltern solch ein Verhalten einfach ignoriert haben. Viel Aufklärung scheint nötig, denn viele Menschen wissen gar nicht, wie sehr die Natur und deren Bewohner unter unserem Abfall leiden.
Aber, und das macht Hoffnung, gibt es auch Anzeichen des Umdenkens. In den Schulen wird zunehmend den Kindern beigebracht, wie man Müll trennt, was es mit Einmalplastik auf sich hat und wie Recycling gelingen kann. Vielleicht lassen sich die Eltern ja von diesem nachhaltigen Denken anstecken.
Noch wichtiger ist es, zukünftig immer öfter im Alltag darauf zu achten, so wenig wie möglich Müll zu produzieren und in unserem täglichen Handeln alternative Ansätze zu testen. Ich denke da beispielsweise an das Pfandsystem bei Lieferessen: ReBowl und ReCup haben viele schonmal gehört oder gelesen. Man kann auch Obst und Gemüse lose kaufen. Wiederverwendbare Netze dafür bieten inzwischen die meisten Supermärkte an. Einfach mal probieren, ist meine Empfehlung.
Ich könnte hier noch ganz viele Beispiele aufzählen, aber viele sind ja hinreichend bekannt und auch in den Guten Taten in Karmadise zu finden.
Dann also los, einfach machen!
Liebe Grüße
Mel